Baby / Säugling
Säugling oder Baby (Plural: Babys) bezeichnet ein Kind im ersten Lebensjahr. In dieser Zeit wird es häufig mit Muttermilch ernährt, dem Stillen. Vom Saugreflex leitet sich die Bezeichnung Säugling ab. Während der ersten vier Wochen heißt es Neugeborenes. Nach Vollendung des ersten Lebensjahres schließt sich das Kleinkindalter an, in dem das Stillen jedoch weiterhin erfolgen kann.
Körperliche Entwicklung:
Im ersten Lebensjahr gibt es typische Entwicklungsphasen, deren zeitliche Streuung mit zunehmendem Alter größer wird. Entwicklungsdefizite können kurzfristig durchaus aufgeholt werden. Auffällige oder langfristige Abweichungen sind Gegenstand der Pädiatrie. Um Entwicklungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen gibt es in Deutschland die Kindervorsorgeuntersuchungen.
Nach drei bis fünf Monaten hat ein gesunder Säugling sein Geburtsgewicht verdoppelt und ist um etwa 15 Zentimeter gewachsen. Am Ende des ersten Lebensjahres wiegt das Kind etwa 10 Kilogramm, was rund dem dreifachen Geburtsgewicht entspricht, und ist circa 75 Zentimeter groß. Je älter ein Kind ist, desto größer ist die Streubreite für das Normalgewicht, beziehungsweise die Normalgröße. Um dem Rechnung zu tragen werden in der Medizin sogenannte Perzentilen verwendet.
Das Verhältnis von Kopf zu Rumpf beträgt beim Säugling etwa 1:4, während beim Erwächsenen ein Verhältnis von 1:8 vorliegt. Diese Art des Wachstums, welches eine Proportionsänderung einschließt nennt man allometrisches Wachstum.
Zahnentwicklung:
Mit etwa 6 Monaten brechen die Zähne durch. Der Ablauf des Zahndurchbruchs unterliegt einer breiten Streuung. Während einige Kinder schon früh zahnen, kann sich der Ablauf auch um mehrere Monate nach hinten verschieben. In der Regel brechen zuerst die unteren und dann die oberen Schneidezähne durch. Es folgen die seitlichen Schneidezähne, die Mahlzähne und schließlich die Eckzähne. Am Ende der Säuglingsperiode sind etwa 8–10 Zähne vorhanden.
Sensomotorische Entwicklung:
Unter sensomotorischer Entwicklung wird die dynamische Wechselwirkung von Wahrnehmungen (über Sinnesreize) und reaktiver Bewegung (über das neuromuskuläre Zusammenspiel) verstanden. Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass der Mensch in seinem ersten Lebensjahr auf ein immanentes Lernprogramm zurückgreift, welches ihm ermöglicht, eine kontinuierliche Entwicklung von der Geburt bis zum aufrechten Stand zu vollziehen.
Schon Säuglinge sind − wie alle Menschen − Individuen. Sie sind verschieden und haben bereits Charaktereigenschaften. Es gibt eine sehr große Bandbreite an gesunden Entwicklungen und die Reihenfolge der erlernten Fähigkeiten kann verschieden sein.
Reflexe und Reaktionen:
Alle frühkindlichen Reflexe und Reaktionen sind einem bestimmten Bereich oder Niveau im Zentralnervensystem zugeordnet. Innerhalb eines bestimmten Zeitraumes sind sie physiologisch oder werden erwartet. Sie begleiten die sensomotorische Entwicklung des Kindes. Reflexe sind unwillkürliche, regelhaft ablaufende Vorgänge als Antwort auf äußere Reize (hauptsächlich über die Hautrezeptoren und das Labyrinth). Sie werden zentral über das Zwischenhirn (Thalamus und Pallidum) vermittelt, die Antwort ist kaum variabel. Reaktionen sind Antworten auf äußere Reize, die in einem bestimmten Muster erfolgen. Die Muster können unterbrochen und verändert werden. Im Folgenden werden nur einige für die Diagnose und Behandlung wichtige Reflexe und Reaktionen erläutert (Wo = Woche, LM = Lebensmonat, LJ = Lebensjahr). Wo es nicht anders steht, ist die Ausgangsstellung die Rückenlage.
Sozialverhalten:
Nach etwa 2 Monaten kann ein Säugling durch Lächeln Kontakt zu seinem Gegenüber aufnehmen. Mit etwa 9 Monaten beginnt das Kind zwischen bekannten und fremden Personen zu unterscheiden. Häufig beginnen Kinder in diesem Alter zu weinen, wenn sie von jemand anderem als der Mutter auf den Arm genommen werden. Gegen Ende der Säuglingsperiode kann das Kind auch gegenüber vertrauten Personen seine Zuneigung ausdrücken.
Spielverhalten:
Während mit 3–4 Monaten noch das Spiel mit den eigenen Fingern eine häufige Beschäftigung des Säuglings ist, kann das Kind schon bald durch die fortschreitende motorische Entwicklung seine Umgebung erkunden. Mit etwa 6–7 Monaten greift der Säugling nach umherliegenden Gegenständen. Schon jetzt können diese zwischen den Händen gewechselt werden. Eine ausführliche Erforschung mit Händen, Augen und Mund erfolgt allerdings erst etwas später. Am Ende der Säuglingsperiode spielt das Kind mit Gegenständen indem es sie schüttelt, klopft und mit ihnen wirft.
Sprachentwicklung:
In den ersten Lebensmonaten beschränken sich die Lautäußerungen des Kindes auf gelegentliches Schreien als Unmutsäußerung. Mit etwa 3-4 Monaten beginnt der Säugling langsam zu lallen und zu brabbeln. Schon bald werden gezielte Lautäußerungen zur Kommunikation genutzt, indem der Säugling auf Ansprache mit einzelnen Vokalen antwortet. In dieser Zeit verbessert sich die Motorik des Stimmapparates, so dass am Ende der Säuglingsperiode in den meisten Fällen Doppelsilben wie "Mama" oder "Papa" gesprochen werden können.
(Zitiert zum Thema Baby / Säugling aus Wikipedia, wikipedia.org/wiki/ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported Kurzfassung, in der Wikipedia ist eine Versionsgeschichte / Liste der Autoren verfügbar.)
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